Asbest wurde einst als Wunderfaser bezeichnet. Aufgrund seiner Vielseitigkeit wurde dieser natürliche Rohstoff in zahlreichen Produkten in der Industrie, in der Technik oder im Bau eingesetzt. Je nach Anwendungsform liegen die Asbestfasern im Material stärker oder schwächer gebunden vor, was auch einen Einfluss auf das Faserfreisetzungspotenzial bei normaler Nutzung hat.
Vielseitige Verwendung: In diesen Materialien gibt es Asbest
Die besonderen Eigenschaften von Asbest haben dazu geführt, dass er in zahlreichen Produkten und Baumaterialien zum Einsatz kam. Asbest ist in der Regel in anderes Material eingebunden und schwer zu erkennen.
Gefährdungspotenzial
Massgebend für die Beurteilung dessen, wie problematisch die Nutzung oder die Bearbeitung eines asbesthaltigen Materials ist, ist die Bestimmung des Faserfreisetzungspotenzials. Dieses hängt stark davon ab, ob das Material bloss im Rahmen einer normalen Nutzung beansprucht wird oder ob das asbesthaltige Material bspw. im Rahmen einer Renovation bearbeitet wird. Meist ist die normale Nutzung unbedenklich, solange asbesthaltiges Material nicht bearbeitet wird. Denn es werden unter normalen Nutzungssituationen keine oder allenfalls nur geringe Fasermengen freigesetzt. Wird das Material aber bearbeitet oder entfernt, ist in der Regel mit einer hohen oder sehr hohen Faserfreisetzung zu rechnen. Dadurch besteht eine grosse Gefährdung durch das Einatmen von Asbestfasern.
Von der Blumenkiste zur Rohrisolation
Asbest kam in unterschiedlichsten Produkten und Anwendungsformen zum Einsatz. Zu den Produkten, bei denen mit Asbest gerechnet werden muss, gehören Formwaren wie Blumenkisten, Brems- oder Kupplungsbeläge. Im Bau wurde Asbest für Dächer und Fassaden verwendet, bspw. in Form von Faserzementplatten oder als Verputz. Ebenso findet man Asbest bei Gebäuden mit Baujahr vor 1990 häufig in Fensterkitt, Pressplatten, Leichtbauplatten, Bodenbelägen, Fliesenklebern oder Elektrotableaus. Auch als Isolation und Brandschutz kam Asbest zum Einsatz wie etwa bei Kesselisolationen, Rohrisolationen, Steckdosen, Cheminées. Bei etlichen Anwendungsformen ist die oberste Schicht asbestfrei und erst verdeckte Bestandteile enthalten Asbest. Dies ist etwa bei mehrschichtigen Vinylbodenbelägen oder bei Fliesenbelägen der Fall, bei welchen sich Asbest nicht in der Deckschicht oder in den Fliesen befindet.
Asbest wurde in der Schweiz bis 1990 verwendet
Asbest wurde in der Schweiz 1990 verboten. In vielen der oben aufgeführten Produkte und Baustoffe muss daher mit Asbest gerechnet werden, wenn diese vor 1990 produziert oder eingebaut wurden. Eine Übersicht über typische Asbestanwendungen und ihr Gefährdungspotenzial zeigt das virtuelle Asbesthaus.
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